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Große Malerei entspringt einem inneren Zwang. Aber sie ist selbst nicht zwanghaft, sondern überwindet alle Dogmen und jede Zensur, auch die eigene. Sie steht nicht gegen etwas, sondern für etwas. Sie schafft Freiheit, bringt Erleichterung und Trost. Sie strengt sich an, wirkt aber nicht angestrengt und strengt nicht an. Sie will immer weiter fortschreiten und versucht nicht den Eindruck des Perfekten, Fertigen hervorzubringen; denn sie weiß, dass es nichts dergleichen aus Menschenhand geben kann. Sie glaubt nicht, mehr zu wissen oder zu sein als die Natur, sondern staunt über den Reichtum des Lebens und spürt ihm ohne Unterlass nach. Als eine Art Speicher sinnvoll verbrachter Zeit spendet sie dem Betrachter eigene sinnvolle Zeit.
~ Matthias Brock